Am 9.1.waren wir auf unserem Stadtspaziergang im Theaterladen!
Ich, als Mannheimerin, habe mal wieder einen ganz besonderen Ort in Ludwigshafen kennengelernt.
Der kleine Laden hat uns nach einer Fahrt mit dem Fahrrad regelrecht verschluckt. Die deutschen ‚Stadführer‘ mit 6 Männern aus Syrien hat Peer Damminger gleich am Anfang beschenkt mit einem Tischtheater ohne Sprache über das Anderssein, den Wunsch dazu zu gehören, ausgegrenzt zu werden und am Ende zu erleben, dass wir doch alle gleich sind. Der Funke ist übergesprungen und wir haben dies auch als Gruppe erlebt! Das Gespräch danach sollte eigentlich nur eine Stunde dauern-es wurden zwei- in englisch und nicht immer einfach, aber ein sehr intensiver Austausch. Die beiden Kulturschaffenden aus Syrien haben wie ddie Schauspieler vom Theaterladen die gleiche Erfahrung gemacht: Alleine von der Kunst lässt sich schwer leben. In Syrien hat Essam neben seiner Arbeit an der Damaskuser Oper als Theaterpädagoge gearbeitet und Hisham hatte außer seinem Oudspiel und dem Musikunterricht noch einen Imbiss! Aber das kulturelle Schaffen in Syrien ist schwierig, die eigene Kultur verschwindet mit dem Geschichtenerzählern, die für alle da waren.
Die großen Theaterhäuser gibt es seit der Zeit der Franzosen und entsprechend europäisch ist das Repertoire. Aber nicht nur sie sind verantwortlich, dass von den Hunderten von Geschichtenerzählern in Damaskus noch einer übrig geblieben ist, der diesen Namen verdient, so Wael. Vielleicht sind es die neuen Medien, sicher ist es der Krieg, die politische Situation. Die Erfahrung, die Peer und Bärbel im Iran gemacht haben, warf die Frage auf, welche Funktion kann Theater in Diktaturen haben., wenn nicht mehr alles erlaubt und möglich ist wie bei uns!
Noch bevor wir uns getrennt haben, war das Bedürfnis da, gemeinsam etwas gegen die Übergriffe in Köln zu machen. Bis Montag im Cafe Central wollten wir uns was überlegen…